Fortaleza / Belem 2008 Reisebericht

 

Samstag Flug mit Lufthansa nach Lissabon mit TAP weiter nach Fortaleza. Ankunft in Fortaleza ca. 21:30 Wir sind nun schon 12 Stunden unterwegs. Die Einreiseformalitäten ziehen sich mal wieder typisch Südamerika sehr in die Länge. Ein Beamter für ca. 250 Passagiere ist auch nicht wirklich viel. Nach weiteren 2 Stunden haben wir es dann geschafft und sitzen mit unserem Gepäck im Taxi zu unserer gebuchten Pousada. Hier erwartet uns schon unser Freund Rocky und eine recht unangenehme Überraschung. Die im Internet in aller höchsten Tönen gelobte Pousada Sunflower ist eine herbe Enttäuschung. Der Service ist solala, die Zimmer benötigen dringend eine Renovierung und die Preise sind eine Frechheit.


Auf den Schock gehen wir mit Rocky erst mal an den Strand auf ein Bier. Selbst nachts um 24:00 Uhr tobt hier noch das Leben. Am nächsten Tag treffen wir uns mit brasilianischen Freunden von Rocky und genießen das Strandleben von Fortaleza. Überall bekommt man an soggenannten „Barackas“ gutes und reichliches Essen. Das Strandleben in Fortaleza spielt sich überwiegend an der Praia do Futuro ab. Hier findet man viele Lokale in denen man hervorragend alles was aus dem Meer kommt essen kann. Es wird Livemusik gespielt und es finden verschiedene Veranstaltungen statt.


Am Wochenende trifft sich hier die ganze Stadt. Dann ist richtiges brasilianisches Strandleben geboten. Man sonnt sich, trinkt das eine oder andere Bier und genießt das Leben. Gerne darf es auch eine Caipirinia sein. Die wird da allerdings etwas anders gemacht als in Deutschland. Hier nimmt man kein gestoßenes Eis sondern Eiswürfel. Somit wird der Cocktail nicht so verwässert und schmeckt viel besser.


An der Praia da Iracema spielt sich das Nachtleben Fortalezas ab. Die Discotheken, Musik-Kneipen, Restaurants und Nachtbars haben oft bis zum Tagesanbruch geöffnet. Die bekannteste Einrichtung an der "Praia de Iracema" ist die nur Montags geöffnete "Pirata Bar“. Es handelt sich um eine Openair-Live-Musik-Veranstaltung mit viel Forró Musik, die von vielen brasilianischen und internationalen Touristen besucht wird. Für Fortaleza-Besucher ein absolutes MUSS!


An der Promenade Praia Mar  befinden sich die meisten großen Hotels. Hier ist jeden Abend ein großer Souvenir- und  Kunstmarkt statt. Auch wir wohnen hier nach dem wir uns aus dem o. g. Sunflower verabschiedet hatten. Zur Einstimmung für den Abend haben wir uns regelmäßig ein Bier in unserer Lieblingsbarracka gegönnt.


Um nicht nur in der Stadt festzusitzen, mieteten wir uns ein Auto und machten einige Ausflüge in die Umgebung. Die Strände Rund um Fortaleza sind einer der Topspots für Kite-Surfer.  Hier locken konstant fünf bis sieben Windstärken und viele unerschlossene Gebiete. Der Top-Hot-Spot liegt in Combuco, ungefähr 40 Kilometer nördlich von Fortaleza.


Hier ist es auch möglich mit dem Auto in die Dünen zu fahren. Den Luftdruck in den Reifen auf 1 Bar absenken und schon geht der Spass los.  Manchmal ist allerdings auch schieben angesagt.





Am nächsten Tage machten wir dann einen Ausflug in die Berge. Dank unserer Einheimischen Freunden blieb es mir erspart selbst zu fahren. Ein Deutscher hat dort oben eine Posada mit dem Namen Hofbräuhaus eröffnet. Dort kan man auch recht gut deutsche Spezialitäten essen. Diese mussten wir natürlich mit unseren Brasilianern testen.






Unser eigentliches Ziel war ja nicht Fortaleza, wir wollten ja an den Amazonas. Das Reisebüro das uns den Wagen vermietet hatte, konnte uns auch günstige Flüge und ein Hotel in Belem anbieten. Belem ist eine Hafenstadt am Rio Guamá  einem Nebenfluß des Amazonas. Neben Manaus ist Belem die zweitwichtigste Stadt im brasilianischen Amazonasgebiet.


Durch den Kautschukboom erlangte Belém Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine große wirtschaftliche Bedeutung. Aus dieser Zeit stammen Prachtbauten wie etwa das Teatro da Paz (1878), Palácio Antônio Lemos, Palácio Lauro Sodré, Colégio Gentil Bitencourt und der Ver-o-Peso (1901).


Wir hatten geplant einige Tage in Belem zu verbringen. Uns die Stadt ansehen und von hier eine Schifffahrt den Amazonas nach Manaus zu organisieren. Wie wir leider sehr schnell feststellten ist das aber nicht so einfach. Zwar besteht die Möglichkeit mit Flussschiffen den Amazonas bis nach Manaus hochzufahren, allerdings fahren diese Schiffe nur an bestimmten Tagen und die Fahrt dauert länger als wir gedacht hatten. Somit mussten wir unsere Pläne etwas ändern. Wir beschlossen nun uns Belem genauer anzusehen und dann für einige Tage auf die größte Insel im Amazonasdelta „Marajo“ zu fahren.


Unser Hotel lag etwas ausserhalb direkt am Ufer des Rio Guamá. Mit dem Bus fuhren wir jeden Tag in die Stadt und besichtigen die Sehenswürdigkeiten von Belem. Das Fischmarkt-Gebäude am Ver-o-Peso („Schau auf das Gewicht“) ist sicherlich eine der interessantesten. Hier wird jeden Vormittag der Fang der  Flussfischer verkauft.


Gleich daneben befindet sich der Obst und Gemüsemarkt. hier kann man sich einen Überblick über die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Gegend und des Amanzonasgebiets machen. Die Vielzahl an Früchten ist schon beeindruckend. Belem ist die Hauptstadt des Bundesstaates Para. Von hier kommen die auch bei uns beliebten Paranüsse. 


Hier am Flussufer liegt auch die Altstadt, das Forte do Presépio, die Festung von Belém, mit archäologischem Museum und die alten Docks welche inzwischen in ein Gastronomiezentrum mit netten Restaurants umgebaut wurden. In der Nähe des Forte auf einem Hügel befindet sich die Catedral da Sé in der Altstadt von Belém. Während unseres Besuchs war diese leider gerade wegen Renovierung geschlossen.


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