Reisebericht Kroatien September 2011

 
Bis in die Nähe von Villach dürfen sich die Mopeds auf dem Anhänger ausruhen. 700 KM Autobahn machen einfach keinen Spass. Wie im letzten Jahr bleibt das Auto und der Hänger in Afritz am See stehen. Wir übernachten dort im Fischerhof Glinzner. Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es am nächsten Tag weiter über den Wurzenpass nach Slowenien. Da in Faak gerade die European Bike Week statt findet, ist die Gegend voll mit Harley`s. Die Jungs bemühen sich redlich die Vorurteile gegenüber Harley`s zu bestätigen. Zu laut, zu langsam und die Fahrer ziemlich durch geknallt.


Als erstes Highlight fahren wir nach dem Wurzenpass gleich über den Vrsic-Sattel. Dessen Kehren auf der Nordseite mit Kopfsteinpflaster befestigt sind. Die erste Herausforderung für meine bessere Hälfte. :-)  Weiter geht es durch das Socatal bis Kobarid. Dort treffen wir auf die Straße 102. Dieser folgen wir durch die Berge über Idrija bis Postonja. Eine sehr schöne Strecke !


Nach weiteren 35 KM Landstraße erreichen wir die kroatische Grenze und fahren ein kurzes Stück Autobahn bis Opatija. Unser Tagesziel sollte heute eigentlich die Insel Cres sein. Da wir aber heute morgen später weggekommen sind als geplant, entscheiden wir uns heute nicht mehr bis zur Fähre zu fahren. Am Ortsausgang von Lovran finden wir das kleine  Hotel Stanger dort bekommen wir ein Zimmer und Meerblick. Hier lassen wir den Tag auf der Terrasse ausklingen und genießen die Aussicht über die Kavarner Bucht.


Gut ausgeschlafen fahren wir erst mal das kurze Stück zur Fähre. Nach der Überfahrt nach Cres suchen wir uns in der Stadt Cres eine Unterkunft. Wir finden ein schönes Apartment direkt am Meer. Besser geht es nicht! Unser Vermieter lädt uns dazu ein, dass wir uns an seinen Weintrauben gütlich tun, was wir auch gerne tun. ;-)Wir bleiben drei Nächte auf Cres und unternehmen dort einige Ausflüge bei sehr schönem Wetter.


Weiter geht es mit der Fähre nach Krk. Unser Ziel ist es bis zum Mittag an den Plitwizer Seen, Drehort so mancher Old Shatterhand Filme, zu sein. Hier wohnen wir stilecht in der Pension Winnetou. Den Nachmittag nutzen wir um uns den Nationalpark anzusehen. Die Seen-Landschaft ist schon sehr beeindruckend. Allerdings ist hier alles schon ziemlich touristisch / durch organisiert. 


Am nächsten Tag heißt es früh aufstehen. Wir wollen quer durch Bosnien bis nach Mostar fahren. Das sind ca. 380 KM Landstraße. Es ist sehr heiß +36 °. Somit ist das fahren bzw. das warten an der Grenze super anstrengend!!! Da wir an einer Baustelle über eine Stunde aufgehalten werden, erreichen wir erst gegen 19:00 Uhr Mostar. Auch hier finden wir schnell eine sehr schöne Unterkunft. Die Villa Botticelli befindet sich direkt in der Nähe der restaurierten Altstadt.  Auch hier ist es sehr touristisch. Entsprechend schlecht und teuer ist das Abendessen. Selbstverständlich besichtigen wir die alte Brücke „Stari Most“.
Sie wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Leider sind in der Stadt noch immer viele Kriegsschäden zu sehen. Diese Spuren eines sinnlosen Kriegs stimmen mich immer wieder sehr nachdenklich. Wie konnte mitten in Europa im 20 ten Jahrhundert ein solcher Wahnsinn geschehen und die ganze Welt sieht zu.


36 Grad im Schatten treiben uns wieder Richtung Küste. Als ich vorschlage Dubrovnik zu besichtigen kommt ein klares Nein von meinem Schatz. Strand ist angesagt. Wir fahren über die Halbinsel Pelješac und finden in Orebic mal wieder ein schönes Apartment direkt am Meer. Hier verbringen wir die nächsten drei Tage mit relaxen.


Einen Abend nu
tzen wir für einen Ausflug auf die gegenüberliegende Insel Korcula. Dort soll Marco Polo geboren sein. Nach dem wir die mittelalterliche besichtigt haben fahren wir mit der letzten Fähre wieder zurück nach Orebic. Am nächsten Tag wollen wir wieder auf das Festland und Richtung Norden fahren. Die Fähre bringt uns nach Ploce. Auf der Küstenstraße geht es Richtung Markaska. Kurz davor biegen wir ins Landesinnere ab. Auf einer wirklich sehr engen und steilen Straße fahren wir auf den Sveti Jure. Von verschiedenen Aussichtspunkten hat man einen gigantischen Blick auf die vorgelagerten Inseln und die Stadt Makarska. Das letzte Stück bis zum Gipfel ist sehr anspruchsvoll zu fahren. Die Kehren sind sehr eng und gehen nur im ersten Gang.


Der Ausblick entschädigt aber für alles. Nach einer kurzen Pause fahren wir wieder an die Küste. Einige Kilometer nördlich von Makarska  verlassen wir die Küstenstraße um durch die Certinaschlucht zu fahren. Die erreicht in Omis wieder das Meer. Zeit für eine Kaffeepause.


Unser heutiges Ziel ist Trogir. Dahin ist es nicht mehr weit. Allerdings müssen wir Split umfahren. Natürlich voll im Feierabendverkehr. Nach einigem Suchen bekommen wir in der Nähe der Altstadt eine schöne Unterkunft. Hier wollen wir wieder zwei Nächte bleiben. Die Altstadt von Trogir ist sehr schön renoviert aber auch touristisch überlaufen. Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug nach Split. Leider haben wir da etwas schlechteres Wetter. Als wir zurück nach Trogis fahren wollen, stelle ich fest, das meine BMW am Hinterachsgetriebe Öl verliert. Nach einem Telefonat mit meinem Händler fahre ich dann mit einem unguten Gefühl weiter. Gut die Maschine hält bis Villach, ich würde aber mal gerne ohne Schaden aus dem Urlaub nach Hause kommen.


Da das Wetter schlechter wird, beschließen wir am nächsten Tag weiter Richtung Norden zu fahren. Wir streifen die Krka-Fälle und fahren durch das Gebirge nach Starigrad. Dort ist die Küstenstraße wegen Bora (Fallwind aus den Bergen) eigentlich für Motorräder gesperrt. Wir versuchen es trotzdem, unser Tagesziel ist Senji. Keine gute Idee. Für die 120 KM brauchen wir fast drei Stunden. Spass auf dem Moped ist anders.


Nach einer Nacht in Senji machen wir uns dann auf den Heimweg. Wegen einer Baustelle müssen wir uns mitten durch Rijeka quälen. Ist zu heiß und zuviel Stau. Als Entschädigung können wir dann zum Abschluss schön entspannt durch Slowenien fahren. Leider ist der Urlaub schon wieder vorbei.
Am nächsten Tag verladen wir die Motorräder auf den Anhänger und machen uns auf den Heimweg.




 
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